Goldrausch 2.0: Sicherer Hafen in Zeiten geopolitischer Fragmentierung?

Im Februar 2025 stieg der Goldpreis auf 2.921 US-Dollar pro Unze, ein Anstieg von 45 Prozent im Jahresvergleich. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: Geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheit und die wachsende Nachfrage der Zentralbanken treiben den Preis. Doch wird der Höhenflug anhalten?

  • Am 15. Februar 2025 erreichte Gold mit 2.921 USD pro Unze1 ein neues Rekordhoch, was einem Anstieg von 45 Prozent zum Vorjahr entspricht.
  • Gold bleibt als zentrale Safe-Haven-Anlage gefragt und sorgt für anhaltenden Aufwärtsdruck auf die Preise.
  • Der fortlaufende Trend zur Diversifizierung der Währungsreserven in vielen Ländern dürfte die hohen Preise auch mittelfristig stützen.

 

Der Goldpreis hat historische Höchststände erreicht. Die Gründe dafür sind eine gestiegene Anzahl geopolitischer Risiken, eine erhebliche Unsicherheit über die politischen Maßnahmen in der zweiten Amtszeit von Donald Trump und die wachsende Nachfrage der Zentralbanken nach dem Edelmetall.

sagt Simon Lacoume, Branchenanalyst bei Coface.

 

Zentralbanken stocken ihre Reserven auf

Die Häufung globaler Schocks – von Gesundheitskrisen bis hin zu geopolitischen Spannungen – hat Regierungen und private Investoren seit 2019 dazu veranlasst, ihre Goldbestände zu erhöhen, um finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Im Jahr 2024 entfielen 21 Prozent der gesamten Goldnachfrage auf Zentralbanken – ein Anstieg um 10 Prozentpunkte gegenüber 2019. Die anhaltende geoökonomische Unsicherheit dürfte die Position von Gold als „sicheren Hafen“, eine Anlage, die auch in unsicheren Zeiten ihren Wert behält, weiter stärken.

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Wachsendes Interesse sich entwickelnder Volkswirtschaften

Einige der größten Volkswirtschaften der Welt halten nach wie vor nur einen relativ geringen Anteil an Gold in ihren Reserven. Im Jahr 2024 machte Gold lediglich 6 Prozent der gesamten Reserven Chinas aus. Jedoch ist die Nachfrage der People's Bank of China in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Die Analyse der Goldpreisentwicklung zeigt eine starke Korrelation von über 0,77 mit dem Reserveaufbau Chinas. Vor dem Hintergrund des aktuellen volatilen geopolitischen Umfelds könnten neben China weitere Emerging Markets versuchen, ihre Abhängigkeit von der US-Wirtschaft und damit vom US-Dollar zu verringern, indem sie ihre Goldreserven erhöhen. Dieser Trend deutet darauf hin, dass der Aufwärtsdruck auf den Goldpreis weiterhin bestehen bleibt, zumindest in der ersten Jahreshälfte 2025.

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Ein attraktives Investment

Hohe Goldbewertungen, erwartete Zinssenkungen und der Rückgang des Investorenvertrauens verstärken die Tendenz zur Portfolio-Diversifikation zugunsten von Gold. In Bezug auf die Preisrenditen hat Gold zudem die wichtigsten Aktienindizes übertroffen und unterstreicht damit seine Attraktivität in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität. Im Jahr 2024 machten private Goldinvestitionen 25 Prozent der globalen Nachfrage aus.

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Nachfrage für Schmuck lässt nach

Unterdessen ist die Nachfrage nach Gold für Schmuck im Vergleich zu den Jahren vor COVID-19 leicht zurückgegangen, um 7 Prozent zwischen 2019 und 2024. Im Jahr 2024 machte die Nachfrage aus der Schmuckbranche 40 Prozent der Gesamtnachfrage nach Gold aus – ein Rückgang um 4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2019. Dieser Rückgang war besonders ausgeprägt in wichtigen Märkten wie Indien, Pakistan und China, wo hohe Goldpreise und die nachlassende wirtschaftliche Wachstumsdynamik die Verbrauchernachfrage gedämpft haben.

 

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1 Intraday-Notierungen erreichten 2.947 USD/oz
2 Quelle: Coface Flash Commodities Data

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